Entwicklung der Branchenmindestlöhne in Deutschland

Branchenmindestlöhne in Deutschland: Neben dem gesetzlichen Mindestlohn existieren noch viele verschiedene Branchenmindestlöhne. Diese werden von den Tarifparteien (die Gewerkschaften und die Arbeitgeber) in einem Tarifvertrag ausgehandelt und von der Politik in die Praxis umgesetzt, manchmal mehrmals im Jahr.


Branchenmindestlöhne sichern Existenzen

Durch die Branchenmindestlöhne wird sichergestellt, dass alle Arbeitnehmer von ihrer Tätigkeit leben können, so dass sie keine Unterstützung mehr vom Staat brauchen. Von diesem Vorteil profitiert eine Vielzahl unterschiedlicher Zielgruppen


Branchenmindestlöhne steigen stetig

Zwischen den Jahren 2013 und 2020 ist der Branchenmindestlohn (die gesetzliche Lohnuntergrenze) im Bereich der Zeitarbeit stetig von 7,50 € auf 10,10 € gestiegen. Das entspricht einer Erhöhung um 34,6 %. Die moderate Tarifpolitik der letzten Jahre hat dazu beigetragen, dass Deutschland und die Zeitarbeitnehmer bisher alle Krisen, inklusive der Finanzkrise und der Coronakrise, vergleichsweise gut überstanden haben. Das gilt auch für diejenigen Arbeitnehmer, die unter normalen Umständen deutlich weniger gute Karten hätten, wie etwa Bewerber ohne Ausbildung.


Systemrelevante Branchen von Corona wenig getroffen

Zu diesen Branchen zählen vor allem die systemrelevanten Berufe, die das Land mit allen überlebensnotwendigen Waren und Dienstleistungen versorgen. Zum Beispiel die Betriebe im Bereich Bereich der Produktion, das Handwerk, die Lager und -Logistikbranche, die Pflegebranche, technische Dienstleistungen sowie die Nahrungsmittelproduktion. Ohne diese Branchen wäre in der Coronakrise und auch sonst kein normales Leben mehr denkbar.

Als besonders zukunftsfähig sind hier die Logistikbranche, die Pflegebranche und die Nahrungsmittelbranche zu nennen. Die Logistikbranche boomt aufgrund der immer weiter wachsenden Nachfrage des Onlinehandels, neue Lagerkapazitäten müssen allerorts geschaffen werden.

Die Nahrungsmittelbranche hingegen profitiert aufgrund der ohnehin konstanten Nachfrage, darüber hinaus wird sie beflügelt durch das Phänomen der „Hamsterkäufe“, das die Coronakrise begleitet.

Dass die Pflegebranche ein zukunftsfähiger Markt ist, dürfte bekannt sein. Doch führt die Pandemie dazu, dass (leider) zukünftig ein noch höherer Bedarf an ausgebildeten Pflegekräften entstehen wird. Daher haben Zeitarbeiter mit pflegerischer Erfahrung hier besonders gute Karten.